Namensgebung
Nachdem die Ansiedlung auf dem heutigen Gebiet von Petersfehn I anfangs „Colonie Wildenlohsmoor“ oder „Colonie zu Bloherfeld“ genannt wurde, erhielt die Ortschaft 1852 das Recht, sich nach dem Oldenburger Großherzog Nikolaus Friedrich Peter (1827–1900) „Petersvehn“ zu nennen. Der Namensbestandteil „-fehn“ bezieht sich auf die nie realisierten Fehnkanäle. Erst seit 1891 lautet die amtliche Schreibweise „Petersfehn“.
Zugehörigkeiten
Petersfehn wurde erst sehr spät in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Moorkolonie gegründet. Von 1847 bis 1897 gehörte die Bauerschaft zur Landgemeinde Oldenburg, dann bis 1924 zu Eversten. Von 1924 bis 1933 war Petersfehn Teil der Gemeinde Ofen und im Zuge der Verwaltungsreform 1933 wurde die Bauernschaft Teil der Gemeinde Bad Zwischenahn.
Frühe Moorkolonie
Das Moorgebiet am Wildenloh wurde Anfang des 19. Jhd für Schafhaltung, Torfabbau und Buchweizenanbau genutzt. Bereits 1826 wurden an der heutigen Woldlinie erste Moorplacken zur Brenntorfgewinnung verpachtet. Die planmäßige Besiedlung des heutigen Petersfehn erfolgte nach Beantragung von Anbauplacken südlich von Bloherfelde. Die für Moorkolonien charakteristische Erschließung durch parallel verlaufende Straßen (Wold-, Mittel-, Wildenlohslinie) prägt das Ortsbild von Petersfehn noch immer. Ausgehend von den drei historischen „Linien“ liegen die meisten weiteren Straßen, die Straßen in den Neubausiedlungen ausgenommen, im rechten Winkel zueinander.
Kriegszeiten und Dorfentwicklung
Im Ersten Weltkrieg starben 49 Soldaten aus Petersfehn, im Zweiten Weltkrieg waren 96 Gefallene und Vermisste zu beklagen. Am 3. Mai 1945 besetzten kanadische Truppen das Dorf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich insbesondere seit 1960 in Petersfehn Veränderung ergeben. Der Strukturwandel betraf besonders die Landwirte, deren Rolle hinter die von Baumschulen, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen zurückfiel. 1962 wurde Petersfehn an die Wasserversorgung des OOWV angeschlossen, 1966 erhielt der Ort eine Kanalisation und ein eigenes Klärwerk. Gleichzeitig wurde ein erstes größeres Bebauungsgebiet („Reichsbundsiedlung“) ausgewiesen. 1967 wurden die beiden Dorfschulen in der heutigen Mittelpunktschule zusammengeführt und 1973 der evangelisch-lutherische Kindergarten eröffnet. Bedingt durch seine attraktive Nähe zu Oldenburg folgten 1978/79 weitere Baugebiete in Petersfehn-Süd, -Ost und an den Bloher Teichen. Das Gewerbegebiet „Eichenweg“ wurde 1971 erschlossen. Im Jahr 1998 wurde das 150-jährige Ortsjubiläum begangen.